2. Die alte Mordgrube

Eine der ältesten Bergbausagen ist die über die „Alte Mordgrube“. Sie wurde erst im 16. Jahrhundert erwähnt. Heute gehört diese Fundgrube zu Zug, früher war sie ein Teil der Grube von „Vereinigt Feld“ bei Brand. Zu ihr gehörte früher sowohl das Gebiet des Mendenschachtes, wo sich heute das Ausflugslokal „Zugspitze“ befindet, als auch der westlich gelegene „Altmordgrübener Huthschacht“.

Es wird erzählt, dass sich um 1350 die Bergleute an Feiertagen in der Nähe von Zechenhäusern zum Tanz trafen, so auch auf einer der sehr bekannten Zechen zwischen Berthelsdorf und Erbisdorf. Und so geschah es, dass während eines öffentlichen Reihentanzes mit reichlichem Bierausschank ein katholischer Priester mit der Monstranz vorüber ging, um einen Sterbenden zu besuchen.
Der Küster gab das übliche Zeichen mit seinem Glöcklein, der die Tanzenden dazu aufforderte, dem Priester die nötige Ehrerweisung entgegenzubringen. Aber keiner der Tanzenden tat das. Nur einer der Musikanten unterbrach sein Spiel und ließ sich auf die Knie fallen, um seine Ehrfurcht zu bezeugen.
Da öffnete sich plötzlich die Erde und verschlang die ganze anwesende Tanzgesellschaft. Nur der fromme Musikant blieb am Leben. Er hielt sich auf einem kleinen Hügel so lange, bis man ihm zu Hilfe kam. Dann versank aber auch der Hügel in der Tiefe, sodass man weder Tänzer noch Tänzerinnen je wiedersah.
Von dieser Zeit an hat sich an diesem Orte nichts Fruchtbares mehr ausrichten lassen. So konnten weder die Versunkenen noch der Schmuck und das Geschmeide, das sie bei sich gehabt hatten, gefunden werden. Immer, wenn man tagsüber die Erde beiseite räumte und mit viel Mühe einen Schacht aushob, so stürzte er des Nachts wieder zusammen.
Deshalb erhielt die Zeche den Namen „Mordgrube“. Dies soll sich um 1350 so zugetragen haben.